Polarkeis Marathon in Grönland
Kürzlich fand in Grönland die inzwischen 23. Auflage der sogenannten Polarbär Challenge statt.
Gelaufen wurden ein Marathon über 42,2km und am Folgetag noch ein Halbmarathon über 21,1km. Insgesamt also 63,3km an zwei Tagen.
Die Veranstaltung fand nahe der Siedlung Kangerlussuaq statt. Diese liegt auf dem 66. Grad nördlicher Breite; sprich auf dem Polarkreis.
Das Rennen wurde direkt auf dem 3km dicken grönländischem Inlandseis gestartet.
Die Läufer/innen erwartete eine Temperatur von bis zu -24 Grad und dazu ein eisiger Gegenwind.
Da auf dem blanken Eis gelaufen wurde waren Spikes unerlässliche Pflichtausrüstung, ohne gab es überhaupt kein vorwärtskommen.
Auf der Eiskappe selbst wurden gute 6km zurückgelegt; sodann führte die Strecke die Teilnehmer durch die arktische Tundra und Moränenlandschaft zum Ziel in Kangerlussuaq.
Die Strecke war durchweg gut profiliert und wies zudem einige anspruchsvolle Trailabschnitte auf.
Mit einer entsprechenden Erfahrung im Trail laufen ließ sich die Strecke aber gut bewältigen.
Als problematisch erwies sich hingegen die Verpflegung während des Rennens.
Im Laufrucksack mitgenommene Getränke oder Energiegels waren bereits nach wenigen Kilometern komplett gefroren, so dass man auf die Verpflegungsstationen des Veranstalters angewiesen war. Dort gab es zumindest warme Getränke, mehr allerdings auch nicht.
Gut durchdacht werden musste auch die Laufkleidung. Je näher man dem Ziel kam, desto wärmer wurde es.
Im Ziel selbst herrschten „nur“ noch um die -16 Grad.
Entsprechend gut beraten waren die Läufer/innen mehrere Oberteile und Hosen anzuziehen, um so unterwegs eine oder mehrere Schichten ablegen zu können.
Im Ziel angekommen erwartete die Teilnehmer ein grönländisches Barbeque, unter anderem standen Rentier- und Moschusochsenbraten auf dem Speiseplan.
Die Unterbringung der Teilnehmer erfolgte in der ehemaligen Basis der US Air Force direkt in Kangerlussuaq und war dementsprechend sehr einfach gehalten.
Die Starterzahl war auf insgesamt 150 Teilnehmer limitiert.
Von den 150 Teilehmern beendeten 75 Läufer die komplette Polarbär Challenge, die andere Hälfte lief nur eine der beiden Strecken.
Nina Stein (TV 03 Heringen) beendete die komplette Distanz von 63,3 km in einer Gesamtzeit von 8:28:57 Stunden.
Damit belegte sie einen guten 12. Platz in der Gesamtwertung der Frauen, in der mit 9 Starterinnen besetzten AK W40 erreichte sie Rang 4.
Insgesamt liefen 34 Frauen in die Wertung.